Spielräume für Lebenskompetenzen

Wie können wir Kindern mit inklusiven Spielräumen Lebenskompetenzen vermitteln, die sie zu einer gelingenden Gestaltung ihrer Zukunft befähigen?

 

Vorstellung des Vorarlberger Kinderdorfs

Seit seiner Gründung im Jahr 1951 durch Hugo Kleinbrod verfolgt das Vorarlberger Kinderdorf das Ziel, Kindern neuen Lebensmut zu geben. Auch heute setzen wir uns dafür ein, Kinder zu ermutigen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Wir unterstützen etwa 4000 Kinder, Jugendliche und Familien in Vorarlberg durch präventive, ambulante und stationäre Angebote. Im Fokus unserer Arbeit stehen der Schutz, die Rechte und gleiche Chancen für benachteiligte Kinder. Dabei bauen wir auf starkes Netzwerk der Solidarität.

 

Lebenskompetenzen zur Bewältigung von Transformationen

In einer Zeit, in der Veränderungen so rasch und tiefgreifend wie nie zuvor stattfinden, stellt sich die Frage: Wie lernen unsere Kinder, mit diesen Transformationen umzugehen? Wer bereitet sie auf die Herausforderungen vor, die mit großen Veränderungen einhergehen? Welche Fähigkeiten sind notwendig, um in einer sich ständig wandelnden Welt zu bestehen?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert essenzielle Lebenskompetenzen, die für das Wohlbefinden und die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entscheidend sind. Dazu zählen kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten, effektive Kommunikation, Selbstbewusstsein, Entscheidungsfähigkeit und Stressbewältigung. Diese Kompetenzen sind entscheidend, um Herausforderungen zu meistern, gesunde Beziehungen aufzubauen und sich in einer komplexen Welt zurechtzufinden.

Traditionelle Schulumgebungen bieten oft nicht ausreichend Gelegenheit, diese Fähigkeiten zu entwickeln. Der notwendige Kontext, um sie in der Gesellschaft zu üben, fehlt meist. Während eine gute Ausbildung früher oft eine planbare Karriere ermöglichte, erfordert die heutige dynamische und unsichere Arbeitswelt eine breitere Palette an Kompetenzen und Anpassungsfähigkeit.

 

Ferienheime als Bildungsorte

Hier kommen Ferienheime ins Spiel, die eine wertvolle Ergänzung zu traditionellen Bildungsangeboten darstellen. Ursprünglich entstanden, um städtischen Kindern Erholung und Zugang zur Natur zu bieten, haben sich Ferienheime zu bedeutenden Bildungsorten entwickelt.

Sie vermitteln durch praxisnahe Erlebnisse und soziale Interaktion grundlegende Fähigkeiten und Werte wie Selbstwirksamkeit, Kreativität und Empathie. Kinder lernen, in der Gruppe, mit Konfrontation und Gegenwehr umzugehen und für ihre Meinung einzustehen. So wird Stressbewältigung und Problemlösungskompetenz trainiert.

Innovationswochen in Bolgenach

Im Ferienheim Bolgenach möchten wir die Gelegenheit nutzen, Lebenskompetenzen auf innovative Weise zu vermitteln.

Wie können wir Kindern mit inklusiven Spielräumen Lebenskompetenzen vermitteln, die sie zu einer gelingenden Gestaltung ihrer Zukunft befähigen?

 

 

Zielgruppe

Unsere Zielgruppe sind Kinder im Alter von 8-12 Jahren. Das Ferienheim soll für alle zugänglich sein, unabhängig von körperlichen Beeinträchtigungen, sozialem Umfeld oder Herkunft. Durch partizipative Formate wollen wir den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten spielerisch zu entdecken und zu vertiefen. Kinder sollen die Wahl haben, an welchen Aktivitäten sie teilnehmen. Die Angebote setzen stets bei ihren Interessen an.

 

 

Programmgestaltung

Wichtige Aspekte sind, kindgerechte Formate zu finden, die Spaß machen und die Kinder aktiv zur Gestaltung einbeziehen. Wir wollen kein passiv zu konsumierendes All-Inclusive-Programm anbieten, sondern die Kinder zur aktiven Mitwirkung ermutigen. Durch gemeinsames Tun sollen Inhalte transportiert werden und Fähigkeiten vermittelt werden.

 

 

Partizipation der Kinder

Bereits bei der Gestaltung wollen wir Kinderpartizipation fördern. Folgende Fragen können die Ideenfindung anregen:

– Welche bewährten Praktiken und Modelle gibt es bereits für inklusive Spielräume und was können wir von ihnen lernen?

– Wie können wir die Bedürfnisse von Kindern mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen in der Gestaltung von Spielräumen berücksichtigen?

– Wie können wir Technologien nutzen, um inklusive und interaktive Spielräume zu schaffen, die das Lernen und die Zusammenarbeit fördern?

– Wie können wir sicherstellen, dass inklusive Spielräume kontinuierlich verbessert und an die sich ändernden Bedürfnisse der Kinder angepasst werden?

 

 

Einbindung der Eltern

Neben unserer Hauptzielgruppe der Kinder spielen auch die Eltern eine wichtige Rolle. Die Erwartungen der Eltern sind gestiegen, und sie wollen ihre Kinder zukunftsfit machen. Jedoch sind die Anforderungen komplexer geworden und die Berufswelt hat sich stark verändert. Nicht alle Eltern können sich ausreichend um die Zukunftschancen ihrer Kinder bemühen. Wesentliche Fragen sind:

– Wie können wir sicherstellen, dass Eltern aus verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen Zugang zu inklusiven Spielräumen und ihren Vorteilen haben?

– Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um das Vertrauen der Eltern in die Sicherheit und Qualität inklusiver Spielräume zu stärken?

 

 

Raumgestaltung

Dabei wollen wir ohne umfassende Umgestaltung die richtigen Raumänderungen vornehmen, um das Ferienheim zukunftsfähig zu machen. Um inklusive Spielräume zu schaffen, wollen wir physischen und soziale Barrieren überwinden. Gemeinschaftliche Aktivitäten sollen Verbundenheit und Zugehörigkeit zu schaffen, sodass die Kinder gerne wiederkommen. Wie können wir den Raum kreativ gestalten, dass eine inklusive, inspirierende Umgebung entsteht, die vielfältige Bedürfnisse berücksichtigt?

 

 

Kooperation

Um Lebenskompetenzen zu fördern, sehen wir den Spielraum Bolgenach als eine Plattform, bei der auch andere Akteure eingebunden werden können. Wir möchten den Hebel unserer Organisation nutzen, um Mitwirkende zu gewinnen, die sich einbringen wollen. Dabei berücksichtigen wir auch die Nichtferienzeit, um Unternehmen und Vereine einzubinden. Wie können wir die Gemeinschaft und lokale Organisationen in die Entwicklung und Bespielung inklusiver Spielräume einbeziehen?

 

 

Geschäftsmodell

Wir wollen im Rahmen des InnoLabs ein Geschäftsmodell entwickeln, das es uns erlaubt, die neuen Programme langfristig selbst zu finanzieren. Unternehmen könnten beispielsweise Bootcamps für ihre Lehrlinge in unserer Räumlichkeit anbieten und mit den Einnahmen Stipendien finanzieren. Welche Finanzierungsmöglichkeiten und Einkommensströme können wir generieren, um inklusive Spielräume zu realisieren und zu unterhalten?

 

 

Transferformate

Letztendlich möchten wir Transferformate für die Gesellschaft schaffen. Die im „Spielraum Bolgi“ entwickelten Formate könnten auf Schulen und Bildungseinrichtungen übertragen werden, um dort ebenfalls zur Förderung der Lebenskompetenzen beizutragen. Wie können wir effektive Formate so in unterschiedliche Bildungskontexte transferieren, dass sie breit genutzt und kontinuierlich weiterentwickelt werden?

Lasst uns gemeinsam inklusive Spielräume schaffen, in denen Kinder die Zukunft aktiv gestalten und die notwendigen Fähigkeiten für eine sich wandelnde Welt erlernen können.

 

 

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